Transkription

Transkription (Umschrift) = Lautgetreues Umschreiben einer Schrift in eine andere Schrift.
Transliteration = Buchstabengetreues Umschreiben einer Schrift in eine andere Schrift.

Die Übertragung der Hieroglyphen in eine andere Lautschrift nennt man Transkription und für die geschriebene Darstellung derer verwendet man die Transkriptionszeichen, auch genannt Umschrift. Dies ist unabdingbar, da die altägyptische Sprache andere Laute besitzt als die meisten europäischen Sprachen. Diese Transkriptionszeichen entsprechen zum Großteil denen aus dem lateinischen Alphabet und Sonderzeichen. Die sogenannte Umschrift fungiert sozusagen als eine Übersetzungsgrundlage, sie wird international angewendet und verstanden – sie ist allerdings noch nicht ganz einheitlich.

Die Umschrift ist für alle, die die Hieroglyphenschrift erlernen möchten ein wichtiges und unverzichtbares Instrument um professionell Hieroglyphen zu übersetzen.

Diese wissenschaftlichen Transkriptionen stimmen aber nicht zwangsläufig oder nur gering mit der altägyptischen Aussprache dereinst überein! Die Übertragung der Hieroglyphen in eine für uns nachvollziehbare lesbare Schrift anhand derer die Übersetzung in andere gesprochene Sprachen erfolgen kann, ist die eine Sache, die richtige Aussprache der Hieroglyphenlaute aber eine ganz andere.

Somit lassen sich sämtliche von der Wissenschaft erforschten Wörter und Begriffe z.B. auch in entsprechenden Lexika nachschlagen.
Es gibt verschiedene Transkriptionsalphabete, die sich nur gering voneinander unterscheiden, hier eines davon:

Alphabet in Umschrift (nach R. Hannig, Ägyptologe)

Daneben gibt es noch die sogenannte Internet-Umschrift (PC-Umschrift), welche aus unseren Buchstaben besteht. Diese wurde für die PCs, bzw. deren Tastatur-Belegungen erfunden, ist aber nicht die echte ägyptologische Umschrift!

Ganz wichtig!
Die Umschrift ist nicht rückübersetzbar – was heißen soll, dass man lediglich hieroglyphische, hieratische oder demotische Texte transkripieren kann, um so an die z.B. deutsche Übersetzung zu gelangen, nicht aber einen z.B. deutschen Text authentisch ins Hieroglyphische rückübersetzen kann! Nicht transkripiert werden übrigens die fehlenden Vokale (Selbstlaute), die in der altägyptischen Schrift nicht zu finden sind, desweiteren die phonetischen Komplemente sowie die Determinative, die auch nicht transkripiert werden. Phonetische Komplemente sind Zeichen aus der ägyptischen Schrift, die von den Ägyptern in ihren Texten manchmal an die Mehrkonsonanten-Zeichen angefügt wurden, um eine eindeutigere Lesbarkeit zu erhalten.

Beispiel Transkription:

Abbildung unten: Wandrelief-Malerei aus dem Grab von Pharao Haremhab; Ausschnitt. Leserichtungen: 1. Spalte ganz links, wird von rechts nach links gelesen; alle weiteren Spalten von links nach rechts, und von oben nach unten

Ägyptologische schriftliche Transkription der Hieroglyphen aus Abbildung oben:

Aussprache der Transkription:

dsched medu in hut-hor herit-tep waset
neb taui dscheser-cheperu-ra setep-en-ra maa-cheru
neb chau hor-em-heb meri en imen
cher usir neb imentet netscher aa neb pet

Deutsche Übersetzung:

Sprechen der Worte seitens Hathor, Oberste von Waset.
Herr der Beiden Länder (=Ägypten), „Heilig sind die Gestalten des Re, auserkoren von Re“*, der „gerechtfertigt“ ist (=wahr an Stimme).
Herr der Kronen „Horus ist im Fest“ (=Haremhab), geliebt von Amun.
Bei Osiris, Herr des „Westens“ (=Totenreich), (der) große Gott, Herr des Himmels.

*Thronname von König Haremhab