Leserichtung

Gelesen werden die Hieroglyphen in Reihen, von rechts nach links oder von links nach rechts, je nachdem in welche Richtung die Symbole (Menschen, Tiere oder Vögel) blicken.
Die Blickrichtung ergibt den Anfang der zu lesenden Reihe, also blicken die Symbole nach rechts wird auch von rechts nach links gelesen und umgekehrt wenn die Symbole nach links blicken, liest man von links nach rechts.
Spalten werden von oben nach unten gelesen. Nicht aber von unten nach oben. Auch innerhalb von Spalten gibt es bestimmte Leserichtungen.

Für das Hieratische ist die linksläufige Leserichtung verbindlich, d.h. von rechts nach links!

Die Anordnungen der einzelnen Hieroglyphen unterlagen zwar keinen orthographischen Regeln, aber trotzdem schrieben, bzw. malten oder meißelten, die Ägypter ihre Hieroglyphen-Zeichen nach bestimmten Aspekten wie: Optik, Sinnzusammenhang, Wortgefüge. Im Idealfall wurden die Zeichen formfüllend in unsichtbaren Quadraten angeordnet.
Es kam auch durchaus vor, dass in einem einzigen „Lesestück“ zwei verschiedene Laufrichtungen angewendet wurden. Oftmals sogar gespiegelt, d.h. die Hieroglyphen-Inschrift hatte eine unsichtbare zentrale Achse, zu welcher beidseitig die gleichen Hieroglyphen in jeweiliger Leserichtung sich befanden. Zum Beispiel finden sich solche Anordnungen auf Türsturzen an Tempeln.

Leserichtungen Hieroglyphen:

A: horizontal, Schrift läuft von links nach rechts
B: horizontal, Schrift läuft von rechts nach links
C: vertikal, Schrift läuft von rechts nach links; und von oben nach unten
D: vertikal, Schrift läuft von links nach rechts; und von oben nach unten

Das Hieroglyphen-Beispiel oben, heißt übersetzt: Du bist Ra, Herr des Himmels – etwaige Aussprache: net-ek ra neb pet